Wer heute Trauern möchte, tut dies oft online. Vor allem junge Generationen finden häufig Trost beim Teilen ihres Verlustes auf Sozialen Medien und vertrauen auf den Austausch mit anderen Betroffenen und die digitalen Umarmungen ihrer Community.
Social Platforms wie Instagram, X (vormals Twitter) oder TikTok bieten Raum allerlei emotionalen Ballast abzulassen und die eigenen Gefühle mit der Öffentlichkeit zu teilen, sowohl textlich, als auch im Bild- und Videoformat – jederzeit. Wer nicht "Venten" (die Luft rauslassen) möchte, findet eine unendliche Auswahl an Content rund um die Themen Tod und Trauer. Ist der eigene Algorithmus auf den Geschmack gekommen, scheint es schwer dem Rabbit Hole zu entkommen.
Online-Trends wie «Crying Videos» oder «Death Humor» machen deutlich, dass für das Trauern und die Trauerbewältigung nicht ausreichend Platz in der analogen Gesellschaft vorhanden ist. Wer seine Gefühle zeigen möchte, muss das in den eigenen vier Wänden tun, im privaten Kreis oder bei Beratungsstellen. Oder eben im Internet.