In Kollaboration mit keingarten hat Strobo ein Szenario zu regenerativem Leben in den Alpen visualisiert. Alp-urbia antizipiert das Potenzial der Wiederbelebung dünn besiedelter Bergregionen in den Alpen und zeigt, wie Mensch und Natur verantwortungsvoll und in Symbiose Lebensräume nutzen und co-kreieren können. Alp-urbia hat es auf die Shortlist des Space10 Wettbewerbs geschafft. 
Besonderheit und zugleich Herausforderung des Wettbewerbs war es neben der Konzeption des Szenarios sämtliche Visualisierung mittels Künstlicher Intelligenz zu erzeugen. 
Die nachgerüsteten Gebäude sind den Berggipfeln nachempfunden und fügen sich so natürlich wie möglich in die Umgebung ein. Ein zentrales Gemeindezentrum ist wirtschaftlicher und kultureller Nährboden.
Projektbeschreibung
Alp-urbia antizipiert das Potenzial einer Revitalisierung von verlassenen oder dünn-besiedelten Bergdörfern in der Alpenregion um zukünftigen, für den Menschen wertvollen, Wohnraum heute schon aufzuzeigen. Dazu wird nicht nur die alpine Natur als Co-Creatorin dieser Transformation herangezogen, sondern auch die schon aus der Vergangenheit für die Gebirgsregion üblichen regenerativen Praktiken reaktiviert und mit neuen Kenntnissen und Technologien erweitert. Der Entwurf zeigt eine symbiotische Beziehung zwischen Bewohnern und alpiner Flora und Fauna, sowie die Verantwortung den durch den Mensch zerstörten Lebensraum wiederherzustellen und mit diesem ausschließlich in Ko-Existenz zu verschmelzen.​​​​​​​
Im Zentrum des Dorfes befindet sich ein Gebäudekomplex mit Manufakturen, offenen Werkstätten, Co-Working-Spaces, einem Markt, einem kleinen medizinischen Zentrum, einem Café und anderen kulturellen Aktivitäten.
Szenario
In der Vergangenheit hat der Mensch in der Alpenregion (zu) viel Fläche erobert, sodass Naturschutzvereine sich heute gegen eine Ausweitung des menschlichen Lebensraums in den Bergen aussprechen. Alp–urbia zeigt deshalb einen Entwurf in der bereits bestehende Habitate so transformiert werden, dass ein symbiotischer Lebensraum für Flora, Fauna und Menschen entstehen kann, indem nun die Natur als Bauherrin den Wohnraum der Menschen einnimmt und gestaltet.
Trotz dieser bewussten „Rückwilderung“ beschreibt der Entwurf einen fortschrittlichen Ort, der nach urbanem Mindset und Prinzipien wie der „5-Minute-City“ funktioniert und sowohl wirtschaftlich als auch kulturell ein Nährboden für die Bewohner:innen ist. Es ist ein Szenario in dem der Mensch von der Natur umarmt wird und ihr endlich auf Augenhöhe begegnet.
Die Gemeinschaftsküchen sind das Herzstück der Mehrparteienhäuser. Nicht-menschliche Lebewesen, wie wild wachsende Pflanzen und Myzelien an den Wänden sowie Menschen fühlen sich hier willkommen und zu Hause.
Regeneratives Design
Die ungenutzten Bergbauten werden nach den Prinzipien des Retrofittings mit regionalen Baumaterialien renoviert und zu Aktivhäusern umgerüstet. Die Natur spielt im Entwurf eine entscheidende Rolle: Sie ist Co-Creatorin. So werden z.B. Moos, Myzelien und bewusst gepflanzte Bäume sowohl im Inneren, als auch an den Außenwänden als Lückenfüller, Dämmmaterial, Schallschutz oder als Säule eingesetzt und sind damit zugleich Luftreiniger, CO2-Speicher und Heimat für allerlei Lebewesen. Durch Vertical Farming am Gebäude können die Bewohnenden sich fast selbst versorgen. Im Garten gibt es Aufbereitungsanlagen für Kompost und menschliche Abfälle. Und um als Community so gut es geht autark zu sein, werden Solarenergie, Geothermie und Wasserkraft genutzt.
Wie in der Vergangenheit wird die kühle und stabile Temperatur im Inneren der Berge als natürlicher Kühlschrank genutzt. Diese begehbaren Vorratskammern werden gemeinsam für die Lagerung lokaler Erzeugnisse genutzt.
Neben allen verwendeten Baumaterialien sorgt die freie Entfaltung und Kreativität der Natur für ein angenehmes Raumklima und ist gleichzeitig Schall- und Wärmedämmung.
Die Aufbereitungsanlagen in jedem Haus reinigen Wasser, kompostieren Lebensmittelabfälle und trennen menschliche Abfälle und liefern nährstoffreichen Dünger für Anbau und Ernte.
Solarzelte können an sonnigen Berghängen aufgestellt werden, um netzunabhängigen Strom für die Gemeinschaft zu erzeugen. Sie sind mobil einsetzbar, nicht invasiv und bieten Unterschlupf für Weidetiere.
Alpenregion
Noch immer sterben viele Bergdörfer in den Alpen aus, denn Viele zieht es aufgrund wirtschaftlicher Chancen und besserer Infrastruktur in die naheliegenden Ballungsräume. Damit bieten die Gebirgssiedlungen ungenutzten Wohnraum, der besonders in Zukunft, im Angesicht der Folgen der Urbanisierung und Stadtflucht, an Wichtigkeit gewinnen könnte. 
Bei dieser Überlegung ist nicht außer Acht zu lassen, dass die Alpen stark vom Klimawandel bedroht werden, wodurch z.B. Baumgrenzen steigen, Gletscher schmelzen, Lawinen- und Geröllabgänge häufiger werden und alpines Wasser zum kostenbaren Gut wird. 
Gerade deshalb gilt es schon heute Möglichkeiten und Chancen dieses sich verändernden Lebensraumes zu erkennen, um in Zukunft ein lebenswertes Habitat für Flora, Fauna und Mensch erschaffen zu können.​​​​​​​
Eine am Hang installierte Wasserturbine kann das abfließende Regen- und Quellwasser in Elektrizität umwandeln, mit der das Dorf netzunabhängig mit Strom versorgt werden kann.